Schon immer war Anatolien war eine Region des Transits. Hier kreuzen sich bis heute die Wege von Menschen, die vor Krieg und Gewalt fliehen oder ein Stück vom Glück suchen, das ihnen die Bilder der Städte und des Westens verheißen. Das Kommen, Gehen und Bleiben hinterließ seine Spuren in Orten, Geschichten und Bildern.
Die Photographien sind Abdrücke und "stills" dieser Rastlosigkeit. Sie erzählen von Hoffnungen und Migrationswegen, oder von der Flucht aus dem Alltag in Träume und nächtliche Einsamkeit. Dabei werden sie begleitet von Trugbildern, die ins Gigantische wachsen und den visuellen Horizont der türkischen Städte dominieren. Könnte es sein, dass Menschen darin eine Halt suchen, den sie in den Ungewissheiten ihres Lebens nicht mehr finden?
Schließlich machten die jüngsten Erdbeben, - seit jeher gehören sie zur Geschichte Anatoliens -, Millionen Menschen erneut zu Migranten. Für Jahre werden sie im Modus des Transits, des Übergangs, leben müssen, ob in städtischen Provisorien oder Containersiedlungen.
Meine Photograhien verstehe ich als Bildnotizen jahrelanger Reisen, des Transits durch den anatolischen Kulturraum. Sie sind verbunden durch das Sehen und den Nachhall einer inneren Stimme, der ich auf diesen Reisen folgte.
Eine erste Auswahl der Bilder ist zu sehen auf der gleichnamigen Ausstellung im Bistro der VHS Fürth
Vernissage am 24.11.23, 18.30, Ausstellungsdauer 24.11. - 20.12.23
Öffnungszeiten Mo - Fr 8.30 - 21.00, Sa 8.30 - 17.00
► Infos
von Menschen, Landschaften und Sehnsüchten
Drückt der Fotograf auf den Auslöser, hält er den Augenblick an. Das Foto wird damit zum "freeze frame" oder "still" einer Geschichte, dessen Fortsetzung und Sinn sich in unsere Betrachtung verlagert.
In dieser Ausstellung wollen wir von Menschen erzählen, die eine Anmutung von Verlassenheit, Einsamkeit umgibt. Das mag ihrem Alter geschuldet sein, den Lebens- und politischen Umständen. Oder dem Fotografen, der den Augenblick für seine Aufnahmen wählte und ihnen mit der Ausstellung einen neuen Kontext verleiht.
Wenn wir mit den Porträts des Fotografen Cella Seven in fränkische Gesichter blicken, entdecken wir in ihren Augen ein kraftvolles Gemüt, das zeitlos zu sein scheint.
Mit dem Filmemacher Jochen Menzel schauen wir nach Anatolien. Wir suchen mit ihm nach dem visuellen Ausdruck der Seele und Stimme einer Kulturlandschaft, wie sie die anatolischen Barden in ihren Liedern vom rastlosen Leben und der Einsamkeit besingen.
ein Filmprojekt der Reise und des Unterwegsseins , 2016 - 2021
Unter diesem Arbeitstitel gehen wir einer seit langem gehegten Idee nach, die Seele Anatoliens in Bildern, Tönen, Liedern sichtbar zu machen. Yunus Emres Verse voller Weisheit und Menschlichkeit sollen uns dabei leiten.
Statt einem Drehbuch folgen wir dem Wind, den Wolken am Himmel oder unserem Herzen. Wohin es uns trägt und mit welchen Überraschungen wir beschenkt werden -, dafür wollen wir offen sein, darin wollen wir in ein Gespräch mit Yunus Emre eintreten. Denn wir begreifen ihn vor allem als Derwisch, der uns das Unterwegssein lehrt und die Vergänglichkeit unseres Lebens, das eigentlich nur einen Windzug währt. Wir wollen ihn in seinen Gedanken der Universalität der Liebe und der Achtung der Menschen begreifen und mit unserem Film diesen Botschaften folgen.
14.11.2019, Eröffnung, 19 Uhr Nürnberg
"Doch mein Auge, versessen auf alles Seltsame, Flüchtige und schnell Verfließende, hat auf der Reise nur
das lichtbringende Zittern der Zufälligkeiten, das Pflanzenornament der Wirklichkeit eingefangen…"
Ossip Mandelstam: Die Reise nach Armenien/Aus den Notizbüchern
Armenien’s Bilder - hier die sakrale Kunst der Klöster, Kirchen und Kreuzsteine, eingebettet in die überwältigende Natur des transkaukasischen Hochlandes. Dort die Frakturen jahrzehntelanger sozialistischer Herrschaft: vom Frost vernarbte Straßen durchziehen das Land, vorbei an Fabrikruinen, Industriebrachen, vereinsamten Bahnhöfen. Im Niemandsland endende Gleise erinnern an ein Schienennetz, das Armenien einst mit den Nachbarn und der Welt verband.
Die Fotografien, die der Filmemacher Jochen Menzel von drei längeren Armenien-Reisen mitbrachte, tragen Spuren eines Alltags voller Entbehrungen und Ungewissheiten, historischer Traumata aber auch neuer Hoffnungen.
21. - 24.3. 2018, Nürnberg
eine Veranstaltungsreihe von: alevitische Gemeinde Nbg., Humanistischer Verband, transfers-film
Sprechen wir vom Humanismus, denken wir zuallererst an Europa. Doch dabei übersehen wir, dass auch Anatolien eine humanistische Tradition kennt, die seit Jahrhunderten von Sängerinnen und Barden überliefert wird.
Einer der wichtigsten Vertreter ist der 1973 verstorbene Volkssänger und Dichter Aşık Veysel. In seinen Versen findet sich wieder, was schon der anatolische Mystiker und Humanist Yunus Emre im 14. Jahrhundert besang: die Liebe zum Menschen, die Gleichheit und Brüderlichkeit, und immer wieder die Mutter Erde, auf der wir nur eine Weile Gast sein dürfen (dünya bir han, konan göçer, die Welt ist eine Herberge, wer kommt zieht weiter.)
Mit einer Fotoausstellung, Gesprächen (die Enkelin von Asik Veysel, Nazender Süzer wird teilnehmen), Vorträgen, Musik und Filmen wollen wir das Andenken an einen großen Humanisten bewahren.
Start am 13. Januar 2016 mit unserer Ausstellung "Anatolia ICONS", Vernissage und Film ab 20 Uhr
Anatolien, ein Kulturraum, der viel mehr umfasst und vor allem älter ist als der junge Nationalstaat Türkei. Viele Jahrtausende schrieben hier ihre Geschichte und hinterließen Bild-Ikonen, in denen Vergangenes sich im Heute spiegelt.
Das im Babylon-Kino startende Projekt "SinemaKÜLTÜR" sucht nach Grenzüberschreitungen: präsentiert werden Filme mit thematischen Einführungen in ihren Kontext, - wenn möglich im
Dialog mit den Regisseuren oder Filmemachern. Dabei geht es nicht um die Zelebrierung großer Namen - sondern um eine Idee von Universalität, die ohne Grenzziehungen auskommt.
Fotografien von Cella Seven und Jochen Menzel/transfers-film
Ausstellung vom 6. - 21. November 2015, Forchheim/Rathaushallen
Präsentiert werden Bilder, die nach "Ikonografischem" suchen, nach Unverwechselbarem aus den Kulturräumen Franken und Anatolien.
Das "fränkische Bild" wird in dieser Ausstellung durch den in Schlüsselfeld arbeitenden renommierten Fotografen Cella Seven präsentiert. Den anatolischen Part übernehmen die fränkischen Filmemacher Gülseren Suzan und Jochen Menzel, mit Fotografien von ihren unzähligen Reisen zwischen Istanbul und Diyarbakir. Auf eine Etikettierung mit Begriffen wie "deutsch" oder "türkisch" wollen wir bewußt verzichten, sie würden unserem Verständnis von Kultur zu enge Grenzen setzen.
Filmsequenzen für den E-learning Kurs des Projekts KOMM
Produktionszeit: 9/2014 - 12/2014
Produziert werden ca. 20 kurze Filmsequenzen für das E-Learning Modul "Grundlagen des Diversity Konzepts".
Die Filmsequenzen bestehen zum einen aus sorgfältig ausgewählten und bearbeiteten Materialien unseres Archivs. Hinzu kommen neu gedrehte Experten-Interviews, Diskussionen, verschiedene Statements etc., die die Kapitel begleiten werden.
In der freien Kombination von dokumentarischem Material und prägnanten Experteninterviews liegt eine Stärke des E- Moduls.
Erinnerungskultur remixed
Produktionszeit: 2/2012 - 2/2014
Ein Versuch über die Universalität von Geschichte in ihrem Glanz und Schatten; mit 6 Schülern des Nürnberger Pirckheimer-Gymnasiums wollten wir herausfinden, wie die Aneignung der jüngsten Geschichte gelingen kann, unabhängig von Herkunft und Staatsangehörigkeit, wie Erinnerungskulturen sich im Kontext von Migration aus ihrer bisher deutsch-nationalen Prägung herauszulösen beginnen.
Abschluss mit Präsentation 21. Februar, 19.00, Pirckheimer Gymnasium
Förderung/Finanzierung: BAMF-Stadt Nürnberg/Kuf/Kost-Pocher'sche Stiftung/Bürgerstiftung Nbg./Eigenmittel
► Produktionsinfo zur Messung beruflicher Kompetenzen in der Pflege älterer Menschen.
Produktionszeit: 6-9/2013
Produktion von 18 Videosequenzen und -aufbereitung für die Erstellung eines
computerbasierten Testinstruments.
Regie, Begutachtung von Drehbüchern, Beratung, Fotos am Set
Produktionszeit: 11/2012 - 8/2013
In den vergangen 40 Jahren hat sich die Zusammensetzung der Nürnberger Wohnbevölkerung signifikant geändert: registrierte die Statistik im Gründungsjahr des Auländerbeirats (1973) nur knapp 10 % Ausländer, haben heute rund 40 % der städtischen Bevölkerung eine Herkunft als Einwanderer aus über 150 Ländern."
In Archivaufnahmen der 70er Jahre und Interviews sind u.a.zu sehen und hören alle bisherigen Vorsitzenden des Ausländerbeirats.
Die Orginalmusik zum Film stammt von Metin Demirel.
Produktionszeit: 11/2011 - 3/2012
Produktion, Projektkoordination und Redaktion: transfers-film/Jochen Menzel
Texte: zusammen mit Beke Maisch(Nordbayerische Nachrichten), ebenso Fotos
Sie kommen aus der Türkei, aus der Slowakei, aus Pakistan oder dem Irak.
Oder sie sind "Einheimische", d.h. Forchheimer, da bereits hier geboren.
Ihre Lebenswege und ihre Erfolge machen sie zu Beispielen einer
gelungenen Einwanderungsgeschichte.
In 6 Porträts lassen wir Menschen zu Wort kommen, die über die Gründe
für die Auswanderung und ihr Ankommen
in der neuen Heimat erzählen.
Produktionszeit: 2/2011 - 4/2012
Filmische Begleitung und Dokumentation eines Kooperationsprojekts
Ausgabe der Ergebnisse und Filmclips auf DVD
Geplant ist eine Kooperation zwischen den Fächern Didaktik des
Deutschen als Zweitsprache der Friedrich-Alexander-Universität
Erlangen-Nürnberg und den Fächern Illustration und Entwurf der
Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg über den Zeitraum von drei Jahren (ein von der Staedtler Stiftung gefördertes Verbundprojekts(s. Projektbeschreibung)
Erste Ergebnisse sind zusammen mit unserem Film und einer Ausstellung
zu sehen am 16. Januar, 2012 18.30 Uhr,
in der Fakultät für Design, GSO Hochschule,
Nürnberg, Wassertorstr. 10
Auftraggeber: Friedrich-Alexander Universität Nürnberg-Erlangen
Produktionszeit: 5/2010 - 11/2010
Mölln (92) und Solingen (93) - zwei Orte und zwei Daten, die zum Synonym für Fremdenhass und Angst geworden sind. In den Protest türkischstämmiger Jugendlicher mischte sich auch die Suche nach ihrer Identität. Dabei stellten sie klar, dass das Bild des "Gastarbeiters", mit dem ihre Eltern beschrieben wurde, für sie nicht mehr passte. Sie waren hier aufgewachsen, Nürnberg oder Franken war für sie zur deutschen - ziemlich oft auch ungeliebten -, Heimat geworden.